Die vor uns liegende Dünen-Heidefläche „Mäusegrund“ wurde noch in den 1980er Jahren als Motocross-Strecke genutzt, zählt inzwischen jedoch zu den wertvollsten Offenlandbereichen des Augustdorfer Dünenfeldes. Hier ist die alte westfälische Heidelandschaft mit ihrer typischen Tier- und Pflanzenwelt in einem Teilareal erhalten geblieben.

Die Charakterart der Heiden ist das immergrüne Heidekraut (Calluna vulgaris), auch unter dem Namen „Besenheide“ bekannt. Die Pflanze wird bis zu 50 cm hoch und bildet verholzende Triebe aus. Daher zählt sie zu den Zwergsträuchern. Die Besenheide stellt nur geringe Ansprüche an die Nährstoffverhältnisse des Bodens und erträgt zudem regelmäßige (Schaf)Beweidung. Außerdem ist sie durch ihre kleinen, schuppenförmigen Blätter ausgezeichnet an die trockenen Sandböden angepasst.

Weitere typische Heidepflanzen neben der dominanten Besenheide sind Wacholder, Gräser, z.B. Pfeifengras sowie Ginsterarten. Außerdem kommen Sandmagerrasenarten wie Berg-Sandglöckchen, Bauernsenf und Kleines Habichtskraut sowie verschiedene Bodenflechten hinzu.

Auch die Tierwelt ist an den trocken-heißen und nährstoffarmen Standort der Sandheide angepasst. Insbesondere eine reiche Insektenfauna ist auf Heideflächen anzutreffen. Der Lebensraum wird vielfältig genutzt: Laufkäfer und Wildbienen graben ihre Bruthöhlen in den festen Sand z. B. an Wegesrändern, Schmetterlingsraupen wie das Heidekraut-Eulchen oder das Heide-Grünwidderchen nutzen die Besenheide als Futterpflanzen und Zauneidechsen gehen im Heidekrautdickicht auf die Jagd nach Kleintieren. Auch viele Heuschrecken wie Feldgrille, Gefleckte Keulenschrecke, Heidegrashüpfer und Verkannter Grashüpfer haben eine deutliche Vorliebe für die warmen und trockenen Zwergstrauchheiden und Sandmagerrasen der Senne.

Zu den Charakterarten der Heidelandschaft zählt im Besonderen die Heidelerche, die auch im Augustdorfer Dünenfeld als Brutvogel nachgewiesen ist. Der kleine, unscheinbar braun gefärbte Singvogel benötigt schütter bewachsene Offenlandbereiche zur Nahrungssuche, Stellen mit höherer Bodenvegetation zur Anlage der Bodennester sowie Gehölze als Fluchtraum und als Singwarte. Ähnliche Ansprüche an seinen Lebensraum besitzt die seltene Nachtschwalbe, auch Ziegenmelker genannt. Beide Vogelarten sind in Nordrhein-Westfalen stark gefährdet und haben in der Senne ihre landesweit bedeutendsten Vorkommen.