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HeideLandschaft

Von der wüsten Senne zum Naturjuwel

In der Ruhe der Heidelichtung schweift der Blick über die struppige Fläche und bleibt kurz an zotteligen Samenständen oder `undefinierten Flugobjekten ´ hängen. Die Luft ist vom stark holzigen Aroma der Kiefern durchdrungen, dabei scheint es, als würde der Boden Wärme verströmen. Die Heidelandschaft – Inbegriff von Natur, wahrhaft ursprünglich und absolut schutzwürdig! Dass sie ihre Entstehung jedoch dem Einfluss des Menschen und seinem Weidevieh verdankt, kommt in der romantischen Vorstellung nicht vor. Dabei war die Sichtweise über Jahrhunderte hinweg auf die Heide eher wertfrei bis pragmatisch: Da der sandige Boden selbst mit größten Mühen nur magere Erträge hervorbrachte, war die Senne als Siedlungsgebiet unattraktiv. Allein das Vieh wurde hinein geführt, besonders Schafe und Ziegen – die Kuh des kleinen Mannes – kamen mit dem dürren Futterangebot gut zu Recht. Einsam und eintönig malte die Senne seit Römerzeiten dem ästhetischen Empfinden ein ödes Bild: ein ewiger, meist brauner Heidekrautteppich, krüppelige Wacholdersträucher und einzelne, vom Wind zerzauste Bäume. Den meisten war es bei diesem Anblick nicht geheuer, der beklemmende Ort weckte Spukphantasien. Aus den Heidemooren flackerten gespenstische Lichter und grässliche Gestalten mochten ihr Unwesen dort treiben. Mit der Romantik und der poetischen Hinwendung zu einer Welt alter Sagen, Märchen und Mythen erfährt die bis dahin triste und karge Heide eine ganz neue Betrachtungsweise: melancholisch und einsam im Sinne von verträumt. Der Philosoph und Journalist, Friedrich Engels fand in einem Essay über Landschaften „Die Heide ist nun genug gescholten (…)“ und der Germanist Hermann Lüning beschreibt die Senne so: Der Eindruck aber, den sie als Landschaft macht, ist höchst eigentümlich (…) geheimnisvoll, rätselhaft, verschlossen, herbstlich elegisch; es ist eine schlafende träumende Landschaft.“ Der Heide- und Heimatdichter, Hermann Löns, löst Ende des 19.Jahrhunderts mit seiner leidenschaftlichen Beschreibung in tiefgründelnden Bildern einen regelrechten Tourismus-Boom in der Senne aus.

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